Kann die Energiewende gelingen? Die Antwort lautet „Ja, wenn …“

Noch wird in Politik und Gesellschaft über den richtigen Weg beim Kampf gegen den Klimawandel gestritten – aus den unterschiedlichsten Beweggründen, was der dringend erforderlichen Umsetzung von Maßnahmen nicht unbedingt dienlich ist. Doch es braucht schnelle Entscheidungen und Weichenstellungen, wenn man an den sehr ambitionierten Zeitvorgaben festhalten will.

Mit wem kann die Energiewende gelingen? Mit Ingenieuren und Naturwissenschaftlern! Sie sind gefordert, wenn es darum geht, nachhaltige Zukunftstechnologien weiterzuentwickeln und in die praktische Anwendung zu überführen. Der Chemieindustrie kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu, denn keine andere Branche in Deutschland steht so sehr für Innovation und technischen Fortschritt. Und es gibt eine ganze Reihe praktischer Beispiele, wie die Branche die Transformation vorantreibt.

Nachhaltig mobil mit Infraserv Höchst

Der Betrieb einer Tankstelle ist auf den ersten Blick nicht unbedingt ein innovatives Unterfangen. Doch die Tankstelle, die Infraserv Höchst im Industriepark Höchst realisiert hat, ist eine ganz besondere: Hier werden Brennstoffzellen-Züge mit Wasserstoff betankt. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund setzt seit Ende 2022 die umweltfreundlichen Fahrzeuge anstelle von Dieselloks auf nichtelektrifizierten Strecken im Taunus ein. Weil im Industriepark Höchst Wasserstoff als Koppelprodukt bei der Chemieproduktion anfällt und die Standortbetreibergesellschaft Infraserv Höchst viel Erfahrung im Umgang mit diesem Energieträger hat, wurden die Tankstelle sowie die erforderlichen Verdichter- und Speicheranlagen von Infraserv errichtet.

Infraserv Höchst engagiert sich schon seit fast 20 Jahren für die Weiterentwicklung der Wasserstoff-Technologie. 2006 wurde die erste öffentlich zugängliche Wasserstoff-Tankstelle Hessens im Süden des 4,6 Quadratkilometer großen Industriepark Höchst errichtet. Die Standortbetreibergesellschaft brachte sich in ein EU-Projekt ein, um die Nutzung von Wasserstoff im Mobilitätssektor zu untersuchen.

Energiepreise und Bürokratie bremsen Innovationskraft

Ein weiteres Beispiel: Das Start-up-Unternehmen Ineratec errichtet im Industriepark Höchst eine Anlage für die Produktion synthetischer E-Fuels. Der Standort ist für dieses zukunftsweisende Projekt optimal, denn Infraserv Höchst kann Wasserstoff und CO2 für den Produktionsprozess bereitstellen.

Nennenswerte Investitionsmaßnahmen sind in der Chemieindustrie in Deutschland selten geworden, seitdem das hohe Energiepreisniveau die Zukunftsfähigkeit der Branche massiv gefährdet. Es gibt kaum noch große Projekte – eines davon steht im Industriepark Höchst an. Die Firma Vulcan Energy plant den Bau einer Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage. Das Unternehmen wird im Industriepark Lithiumhydroxid produzieren. Das Produkt dient der Herstellung von Batterien und ist somit natürlich auch ein Baustein in Sachen Energiewende.

Nur einige Beispiele für innovative Projekte, die im Industriepark Höchst vorangetrieben werden. Auch hier kann der Staat unterstützen: Durch schlanke Genehmigungsverfahren und den Abbau bürokratischer Hürden. Die Energiewende kann gelingen – wenn die Rahmenbedingungen für diejenigen stimmen, die für Technologieentwicklung und Innovation stehen.